Ötztaler

Hart, härter, Ötztaler

Der Traum eines jeden Radfahrers ist die große Runde ums Ötztal. Der Ötztaler….238 km und sagenhafte 5500 Höhenmeter, beeindruckende Grunddaten. Wer sich dafür entscheidet und bewirbt…kann nicht alle Tassen im Schrank haben. Jedes Jahr gibt es aber mehr als 25.000 Bewerber, die sich um insgesamt 5000 Startplätze balgen. Freiwilliges Melden zur Folter ….wo gibt’s den so was?

Wer schon immer gedacht hat, er hätte seine Schmerzgrenzen erreicht, der sollte sich bei der inoffizielen Weltmeisterschaft der Amateure einmal anmelden. Eine Herausforderung von epischen Ausmaßen.

Ich habe das schon drei Jahre vergeblich probiert und auch dieses Jahr bei der Verlosung keinen Startplatz bekommen. Eigentlich war ich froh, dass ich auch dieses Jahr keinen Zuschlag bekam, denn auf die Strapazen kann man normalerweise gerne verzichten. Aber dann…über drei Ecken bin ich doch noch zu einem Startplatz gekommen. So…..jetzt hatte ich den Salat.

Kilo- und Höhenmeter bolzen ohne Ende und asketisch gelebt (zumindest versucht) das war natürlich der Grundstein, der Rest wird sich dann schon ergeben um die Herausforderung gegen Berge, Wetter und das Zeitlimit zu schaffen.

Naja, für meine Verhältnisse gut vorbereitet ging ich in dieses Wagnis. Zimmer und Unterkunft klargemacht ….es ging los.

Vom RSC fuhr dieses Jahr auch noch Stefan Heck mit, den ich allerdings nur kurz beim „Ballast abwerfen“ am Kühtai gesehen haben.

Aber jetzt wieder mal von Anfang an:

Wir waren natürlich schon am Freitag im Ötztal um uns zu Akklimatisieren und die Atmosphäre zu genießen. Das ganze Tal voll mit Fahrradverrückten und Gleichgesinnten, die Luft hat vibriert und es hat einen überall gekribbelt. Alle sind wie elektrisiert herumgelaufen und waren nervös wie Rennpferde vor dem Start. Man hat auch überall die vorlauten Italiener gehört, die massenhaft über den Berg gekommen waren.

Am Freitag haben wir dann auch noch den Einlauf des erstmals ausgetragenen Profirennens 5500 miterlebt. Einfach wahnsinnig was die Kerle da geleistet haben, ein unfassbares Tempo! Die Strecke wurde in 6 ½ Stunden niedergekämpft!

Ötztaler Jürgen Bildstein

Samstag wurde dann ein bisschen geradelt um die Muskeln zu lockern und die Nervosität etwas zu senken. Ich bin nach Obergurgel gefahren und Siggi hat das Timmelsjoch unter die Räder genommen. Mittags relaxed und abends natürlich die Pastaparty und die obligatorische Fahrerbesprechung. Dann ging´s ins Bett, mit schlafen war allerdings nicht viel drin, die Nervosität war doch ziemlich groß. Wenn man weiß, dass man beim Tannheimer nach 224 km und „nur“ 3500 hm platt ist, hat man vor dieser Tour natürlich einen riesigen Respekt.

Sonntagmorgen war dann die Nacht um 5 Uhr vorbei. Aufstehen, eine Kleinigkeit Frühstücken, in die Radklamotten steigen und langsam zum Start rollen. Ich hab gedacht ich bin früh dran und hab mich dann aber bei der 1000 Meter Marke einreihen müssen. Anscheinend sind da einige noch früher aufgestanden oder aus dem Bett gefallen. Die Italiener waren auch schon da und haben sich lauthals unterhalten. Dann, endlich 06:45 Uhr, das Thermometer war knapp im zweistelligen Bereich, der Hubschrauber kreist über dem Tal, der Startschuss fällt und die Quälerei ging los. Kühtai und Brenner gingen dann recht gut, der Jaufen trotz Wärme auch noch…..aber dann. In St. Leonhardt waren es satte 35 Grad und die lange Steigung fing an. Die Italiener hat man da dann nicht mehr gehört. In der Hälfte haben die Muskeln dann angefangen zu zwicken und die Krämpfe wollten mir einen Strich durch die Rechnung machen. Hab mich aber durchgekämpft und bin meinen Rhythmus gefahren. Ötztaler Jürgen BildsteinAm Timmelsjoch ist dann die Temperatur auf 11 Grad gefallen, es hat angefangen zu regnen, nein zu schütten und es blies ein ekelhafter Gegenwind. Hab dann eine Zeit von 11 Stunden und 10 Minuten erreicht! Ich bin zufrieden!

Hab mir nach dem Rennen geschworen, dass ich das nicht mehr mitmache, aber jetzt sieht es natürlich schon wieder etwas anders aus….schaun mer mal.

Ötztaler Stefan Heck

FAZIT: Echt geile Sache

Die Strände für die Sterblichen,
die Berge für die Götter

 

Hier noch einige Details:

Streckenlänge: 238 km
Höhenmeter: 5500 m

1 Pass: Kühtai (17,3 km / 1200 hm)
2 Pass: Brenner ( 38,2 km / 697 hm)
3 Pass: Jaufen (21,6 km / 1130 hm)
4 Pass: Timmelsjoch ( 31.4 km / 1759 hm)

Ötztaler Höhenprofil
Sölden (1.377 m) – Längenfeld – Umhausen – Oetz (820 m) – Kühtai (2.020 m) – Kematen (610 m) – Völs – Innsbruck (600 m) – Sonnenburgerhof – Schönberg – Matrei am Brenner – Steinach am Brenner – Gries a. Brenner – Brenner (1.377 m) – Sterzing – Jaufenpass (2.090 m) – St. Leonhard im Passeiertal – Timmelsjoch (2.509 m) – Sölden (1.377 m).

Ötztaler

Der Traum eines jeden Radfahrers ist die große Runde ums Ötztal. Der Ötztaler….238 km und sagenhafte 5500 Höhenmeter, beeindruckende Grunddaten. Wer sich dafür entscheidet und bewirbt…kann nicht alle Tassen im Schrank haben. Jedes Jahr gibt es aber mehr als 25.000 Bewerber, die sich um insgesamt 5000 Startplätze balgen. Freiwilliges Melden zur Folter ….wo gibt’s den so was?

Wer schon immer gedacht hat, er hätte seine Schmerzgrenzen erreicht, der sollte sich bei der inoffizielen Weltmeisterschaft der Amateure einmal anmelden. Eine Herausforderung von epischen Ausmaßen.

Ich habe das schon drei Jahre vergeblich probiert und auch dieses Jahr bei der Verlosung keinen Startplatz bekommen. Eigentlich war ich froh, dass ich auch dieses Jahr keinen Zuschlag bekam, denn auf die Strapazen kann man normalerweise gerne verzichten. Aber dann…über drei Ecken bin ich doch noch zu einem Startplatz gekommen. So…..jetzt hatte ich den Salat.

Kilo- und Höhenmeter bolzen ohne Ende und asketisch gelebt (zumindest versucht) das war natürlich der Grundstein, der Rest wird sich dann schon ergeben um die Herausforderung gegen Berge, Wetter und das Zeitlimit zu schaffen.

Naja, für meine Verhältnisse gut vorbereitet ging ich in dieses Wagnis. Zimmer und Unterkunft klargemacht ….es ging los.

Vom RSC fuhr dieses Jahr auch noch Stefan Heck mit, den ich allerdings nur kurz beim „Ballast abwerfen“ am Kühtai gesehen haben.

Aber jetzt wieder mal von Anfang an:

Wir waren natürlich schon am Freitag im Ötztal um uns zu Akklimatisieren und die Atmosphäre zu genießen. Das ganze Tal voll mit Fahrradverrückten und Gleichgesinnten, die Luft hat vibriert und es hat einen überall gekribbelt. Alle sind wie elektrisiert herumgelaufen und waren nervös wie Rennpferde vor dem Start. Man hat auch überall die vorlauten Italiener gehört, die massenhaft über den Berg gekommen waren.

Am Freitag haben wir dann auch noch den Einlauf des erstmals ausgetragenen Profirennens 5500 miterlebt. Einfach wahnsinnig was die Kerle da geleistet haben, ein unfassbares Tempo! Die Strecke wurde in 6 ½ Stunden niedergekämpft!

Ötztaler Jürgen Bildstein

Samstag wurde dann ein bisschen geradelt um die Muskeln zu lockern und die Nervosität etwas zu senken. Ich bin nach Obergurgel gefahren und Siggi hat das Timmelsjoch unter die Räder genommen. Mittags relaxed und abends natürlich die Pastaparty und die obligatorische Fahrerbesprechung. Dann ging´s ins Bett, mit schlafen war allerdings nicht viel drin, die Nervosität war doch ziemlich groß. Wenn man weiß, dass man beim Tannheimer nach 224 km und „nur“ 3500 hm platt ist, hat man vor dieser Tour natürlich einen riesigen Respekt.

Sonntagmorgen war dann die Nacht um 5 Uhr vorbei. Aufstehen, eine Kleinigkeit Frühstücken, in die Radklamotten steigen und langsam zum Start rollen. Ich hab gedacht ich bin früh dran und hab mich dann aber bei der 1000 Meter Marke einreihen müssen. Anscheinend sind da einige noch früher aufgestanden oder aus dem Bett gefallen. Die Italiener waren auch schon da und haben sich lauthals unterhalten. Dann, endlich 06:45 Uhr, das Thermometer war knapp im zweistelligen Bereich, der Hubschrauber kreist über dem Tal, der Startschuss fällt und die Quälerei ging los. Kühtai und Brenner gingen dann recht gut, der Jaufen trotz Wärme auch noch…..aber dann. In St. Leonhardt waren es satte 35 Grad und die lange Steigung fing an. Die Italiener hat man da dann nicht mehr gehört. In der Hälfte haben die Muskeln dann angefangen zu zwicken und die Krämpfe wollten mir einen Strich durch die Rechnung machen. Hab mich aber durchgekämpft und bin meinen Rhythmus gefahren. Ötztaler Jürgen BildsteinAm Timmelsjoch ist dann die Temperatur auf 11 Grad gefallen, es hat angefangen zu regnen, nein zu schütten und es blies ein ekelhafter Gegenwind. Hab dann eine Zeit von 11 Stunden und 10 Minuten erreicht! Ich bin zufrieden!

Hab mir nach dem Rennen geschworen, dass ich das nicht mehr mitmache, aber jetzt sieht es natürlich schon wieder etwas anders aus….schaun mer mal.

Ötztaler Stefan Heck

FAZIT: Echt geile Sache

Die Strände für die Sterblichen,
die Berge für die Götter

 

Hier noch einige Details:

Streckenlänge: 238 km
Höhenmeter: 5500 m

1 Pass: Kühtai (17,3 km / 1200 hm)
2 Pass: Brenner ( 38,2 km / 697 hm)
3 Pass: Jaufen (21,6 km / 1130 hm)
4 Pass: Timmelsjoch ( 31.4 km / 1759 hm)

Ötztaler Höhenprofil
Sölden (1.377 m) – Längenfeld – Umhausen – Oetz (820 m) – Kühtai (2.020 m) – Kematen (610 m) – Völs – Innsbruck (600 m) – Sonnenburgerhof – Schönberg – Matrei am Brenner – Steinach am Brenner – Gries a. Brenner – Brenner (1.377 m) – Sterzing – Jaufenpass (2.090 m) – St. Leonhard im Passeiertal – Timmelsjoch (2.509 m) – Sölden (1.377 m).