Sportlicher Wettbewerb auf hohem Niveau im schönsten Hochtal – der RAD-MARATHON Tannheimer Tal. Mittlerweile hat diese Veranstaltung schon Tradition und ist für viele Radbegeisterte ein Fixpunkt im jährlichen Veranstaltungskalender. Die bereits 9. Auflage lockte auch wieder zwei Fahrer des RSC Friesenheim an. Von den insgesamt wieder drei angebotenen Strecken, nahmen Maico Hertenstein und Jürgen Bildstein die Marathonstrecke in Angriff. Die Strecke ist landschaftlich wunderbar, abwechslungsreich und anspruchsvoll – von flach bis hochalpin ist alles enthalten. Mit fast 1200 Teilnehmern auf der Marathonstrecke war das Feld dieses Jahr wieder beeindruckend.
Die in den letzten beiden Jahren befahrene Strecke durch das Oberallgäu hat sich bestens bewährt. Ebenfalls die Startschleife über Tannheim und Grän in Richtung Oberjoch, wo sich die einzelnen Gruppen finden können und die Hektik des Starts etwas rausgenommen wird. Das Streckenprofil auf den ersten 80 Kilometern hatte es in sich, das durch einen weiteren Anstieg in Wertach und eine sehr anspruchsvolle Abfahrt erweitert wurde. Somit war es ein stetiges bergauf und bergab, bevor der Anstieg auf den bis zu 16 % steilen Riedbergpass erfolgte. Vor der Passhöhe warteten nicht nur die Alphornbläser (zur Motivation) sondern auch eine 300 m lange Schotterbaustelle. Danach ging es über Hittisau und Egg in Richtung Bregenzerwald. Die Strecke bis dahin immer wieder mit kurzen, kernigen Anstiegen versehen, bevor es dann stetig bergauf über Bezau, Au und Schoppernau in Richtung „Dach der Tour“ ging. Vor dem Hochtannbergpass war wieder eine wichtige Verpflegungsstation eingerichtet, bei der man einige Körner „nachtanken“ konnte. Auf der anderen Seite ging’s dann über Warth zurück ins Lechtal. Eine nicht enden wollende Fahrt zur letzten Prüfung des Tages, den Gaichtpass. Danach in Richtung Ziel – Tannheim. Ein Kurs, der nicht nur den reinen Kletterern entgegen kommt, sondern vielfältige Ansprüche an die Fahrer stellt.
So, jetzt aus der Sicht der Teilnehmer:
Maico und Billy, zwei Fahrer mit unterschiedlichen Ambitionen und Leistungsvermögen. Start war um 06.00 Uhr in Tannheim. Gemeinsam wurde losgeradelt, bis man langsam warm wurde und die ersten Fotografen von „Sportograf“ passiert hatte. Man wollte ja wenigsten ein gemeinsames Bild für die Vereinsanalen.
Während ich dann mein eigenes Tempo fuhr und versucht habe mir das Rennen einigermaßen einzuteilen, habe ich mich von Maico nach der Startschleife verabschiedet. Das war dann auch das letzte mal, dass ich ihn gesehen habe (grins). Kurz nach dem Start hat es dann, allen Wetterprognosen zum Trotz, angefangen zu regnen und bis Balderschwang nicht mehr aufgehört. 80 Kilometer im Regen ist nicht gerade toll, aber bei schönem Wetter kann ja bekanntlich jeder fahren. Dann kam Gott sei Dank die Sonne wieder raus und man wurde schnell wieder trocken. Eine richtige Gruppe zu finden und bei den Verpflegungsstationen Kraft zu tanken war für mich (Billy) natürlich enorm wichtig. Besonders für den Hochtannbergpass, wenn die Kraft schon nachlässt und die Trinkflaschen schon wieder leer sind. Eine Quälerei bei den dann doch mittlerweile hohen Temperaturen.
…und man fragt sich wieder einmal: „Wofür???“
Ich fand die Antwort auf der Radhose eines Vorausfahrenden, da stand:
„Die Strände für die Sterblichen, die Berge für die Götter“ (Grins)
Sowas motiviert natürlich und gibt Kraft für den Rest. Siggi hat mich dann im Ziel empfangen und die Schmerzen und Strapazen waren wie verflogen. Die Planungen für nächstes Jahr laufen bereits wieder. Vielleicht mit einer größeren Gruppe des RSC???
Maico habe ich dann erst wieder im Ziel getroffen und wir haben ein Bier auf den tollen Tag getrunken.
Ein kleines Schmankerl zu Schluss:
Maico hat es nicht nur fertig gebracht, komplett alle Verpflegungsstationen zu ignorieren und mit nur zwei gefüllten Trinkflaschen den Marathon durchzufahren, sondern machte am Steilstück des Hochtannbergpasses auch noch ein „Wheelie“ für den Sportograf. Ganz nebenbei hat er mir über 1 Stunde abgenommen.